Gertrude Schwarz-Helberger

Gertrude Schwarz-Helberger wurde am 4. Juli 1894 in Frankfurt am Main in Deutschland geboren. Ihr Interesse am Zeichnen von Phantasiebildern entwickelte sich bereits im Kindesalter, wurde für sie später aber vom Schulzeichenunterricht zu einem „reglementierten Zeichnenmüssen“. Dennoch erhielt sie durch diesen Zeichenunterricht Grundfertigkeiten vermittelt, die sie in ihren Bildern in weiterer Folge wie selbstverständlich anwendete.

Zuerst folgte jedoch eine Ausbildung zur Pianistin am Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt am Main. Im Jahre 1914 lernte sie den Wiener Arzt Dr. Artur Schwarz kennen, nach ihrer Heirat 1917 übersiedelte sie zu ihm nach Wien.

Durch das große Kunstinteresse ihres Ehegatten und mangels eines Instruments widmete sich Schwarz-Helberger in Wien der Malerei. Das Paar verkehrte in Wiener Künstlerkreisen und lernte so unter anderem Ferdinand Kitt, Ernst Huber und Franz von Zülow kennen. 1925 übte sich die angehende Künstlerin ein halbes Jahr bei Ferdinand Kitt in Porträts, was nicht von Erfolg gekrönt war. Schwarz-Helberger blieb ihrem Stil treu und beteiligte sich 1925 an der VI. Kunstschau im Künstlerhaus sowie jährlich an der Wiener Frauenkunst. 1930 wurde die Künstlerin Mitglied in der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs.

Durch die Freundschaft zu Ferdinand Kitt kam das Ehepaar Schwarz 1931 erstmals nach Zinkenbach zum Adambauern.

1941 zog sie mit ihrer Familie in eine Villa in Klosterneuburg. Durch einen Bombentreffer wurde die Villa und mit ihr das gesamte Frühwerk der Künstlerin zerstört. Gertrude Schwarz-Helberger zog für die letzten Kriegsjahre mit ihrer Tochter an den Wolfgangsee. Nach Wiederherstellung der Villa übersiedelte die Familie zurück nach Klosterneuburg und Schwarz-Helberger begann reges Interesse an den Kunstformen fremder Völker zu entwickeln. Die afrikanische Volkskunst faszinierte sie, wodurch sie afrikanisch inspirierte Phantasiebilder anfertigte.

1963 verstarb ihr Ehemann, die Künstlerin zog sich in den folgenden Jahren, trotz ungebrochener Schaffenskraft, aus dem offiziellen Kunstbetrieb zurück.

1986 wurde sie durch die Gruppenausstellung „Der Zinkenbacher Kreis“ in der Salzburger Galerie Altnöder „wiederentdeckt“.
Gertrude Schwarz-Helberger verstarb 1997 im hohen Alter von 103 Jahren in Klosterneuburg.