Lisel Salzer

Lisel Salzer wurde am 26. August 1906 in Wien geboren. Von einem amerikanischen Bildhauer ermutigt, verließ Salzer die Realschule und studierte ab 1922 an der Frauenakademie bei Hermann Grom-Rottmayer und Ferdinand Kitt. Nach dem Abschluss 1928 ging sie für drei Monate nach Paris und besuchte die Malklasse bei André Lhote. Wieder zurück in Wien übernahm sie das Atelier von Wolfgang Born.

1929 stellte Lisel Salzer das erste Mal in der Wiener Secession, gemeinsam mit Bettina Bauer-Ehrlich, aus. Diese Ausstellung stellte den Beginn einer engen Freundschaft mit dem Ehepaar Ehrlich dar. Von 1931 bis 1938 war Salzer regelmäßig in Ausstellungen in der Wiener Secession, im Hagenbund und in der Galerie Würthle vertreten. Im Zuge dieser Ausstellungen lernte die Künstlerin die älteren und etablierten Künstler Sergius Pauser, Josef Dobrowsky, Ernst Huber sowie Franz von Zülow kennen.

Von 1932 bis 1936 verweilte die Künstlerin im Sommer mit ihren Eltern zuerst in Gmunden, dann in St. Gilgen und schließlich bei Hilde Spiel in St. Wolfgang am Wolfgangsee. Dadurch kam sie auch zur Zinkenbacher Malerkolonie.

Lisel Salzers zukünftiger Ehemann, der Wiener Arzt Dr. Friedrich Grossmann, verließ Österreich 1938, sie folgte ihm ein Jahr später nach New York. Im Jahre 1942 heirateten die beiden. Ab 1944 begann die Künstlerin mit kleinen Schnellporträts maßgeblich zum Lebensunterhalt beizutragen. 1947 fertigte sie zahlreiche Fresken in New Yorker Hotels an.

1947 und 1952 erhielt Salzer Auszeichnungen der National Ceramic Exhibition im Syracuse Museum of Fine Arts in New York für die Wiederbelebung der Limoges-Emailtechnik, mit der sie 1945 begonnen hatte.

Nach einem Jahr in Arizona und einem einjährigen Aufenthalt in Kalifornien übersiedelte das Paar im Jahre 1950 endgültig nach Seattle. 1954 verstarb ihr Ehemann Fritz Grossmann.

Im selben Jahr besuchte Lisel Salzer Österreich erstmals seit Kriegsende, 1984 erfolgte ihre letzte Europa-Reise, die sie auch mit einem Besuch Hilde Spiels am Wolfgangsee verband.

2002 erhielt das Museum Zinkenbacher Malerkolonie eine Schenkung aller vor 1939 entstandenen Werke von Lisel Salzer.
Lisel Salzer verstarb am 6. Dezember 2005 in Seattle, USA.